deutscher Publizist und Schriftsteller; Mitarbeiter von "Simplicissimus", "Aktion", "Weltbühne", "Sturm"; von 1939 bis 1946 in London Vors. der Gruppe Unabhängiger Deutscher Autoren; Veröffentl. u. a.: "Das Recht über sich selbst", "Der Aufbruch zum Paradies"
* 17. August 1885 Berlin
† 1. Oktober 1972 Hamburg
Wirken
Kurt Hiller wurde am 17. Aug. 1885 in Berlin als Fabrikantensohn geboren. Unter seinen Vorfahren befindet sich, der Familientradition nach, Rabbi Hillel, der 50 Jahre vor Christus als Rechtsphilosoph und liberaler Literat in Jerusalem bekannt war. Sein Großonkel mütterlicherseits war der in der wilhelmischen Aera vielgenannte sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Paul Singer, ein Freund Bebels und des älteren Liebknecht.
H. besuchte das Askanische Gymnasium zu Berlin und studierte dann ab 1903 in Berlin zunächst Medizin, dann in Freiburg i.Br. und wieder Berlin Rechtswissenschaften und Philosophie; 1907 promovierte er in Heidelberg mit der Dissertation "Die kriminalistische Bedeutung des Selbstmordes" zum Dr. jur. Im März 1908 ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder, wo er seitdem als Publizist und Mitarbeiter linksbürgerlicher und sozialistischer Zeitungen und Zeitschriften, wie "Simplicissimus", "Aktion" und "Weltbühne", sowie als Redner ...